Mittwoch, 22. Januar 2014

22. Januar Ao. 1538

E. E. Raths zu Halle Verschreibung, daß sie jährlich für die zwölf Schweine aus der Neu-Mühle dem Neuen-Stifft Sechzig Gulden reichen wollen.



Die Neumühle ist vom Kloster zum Neuen Werk gegen Ende des 13. Jh. am Mühlgraben erbaut worden, weil eine Mühle bei St. Georgen in Glaucha weggerissen werden musste. Den Platz dazu trat 1283 das Prediger-Kloster St. Pauli zum Heiligen Kreuz für den Preis von 50 Marck Silber an das Kloster zum Neuen Werk ab.

Weil diese die neueste Mühle bei Halle war, wurde sie die Neumühle genannt.

Als Kardinal Albrecht das Neue Stift gründete und die Güter des Klosters zum Neuen Werk dafür einzog, überließ er der Stadt Halle diese Mühle im Jahre 1529 zu gewissen Bedingungen. Eine dieser Bedingungen war, dass der Rat der Stadt jedes Jahr 12 gemästete Schweine an das Neue Stift zu liefern hatte. Es entstand jedoch Streit über den Wert der Schweine und so verglich sich der Rat mit dem Neuen Stift, dass statt der Schweine jährlich 60 Gulden zu zahlen wären.

Während die Schweine jeweils am Tag Martini, also am 11. November geliefert worden waren, wird nun für die Zahlung der 60 Gulden der Tag des Apostels Thomas, also der 21. Dezember vereinbart.

Angesichts der 60 Gulden als Gegenleistung für 12 Schweine war also ein gut gemästetes Schwein damals 5 Gulden wert.

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